Begrüße die Stille in dir…

“Stille Nacht – heilige Nacht” dröhnt es bald wieder aus allen Ritzen der Stadt. Es glitzert und knistert, es jubelt und trubelt. Es plärrt und hastet. Unübersehbare Haufen an Geschenken werden angeschleppt, verschnürt und eingepackt, um später hastig aufgerissen und manchmal schnell vergessen zu werden… 

Damit kein falsches Bild entsteht – ICH LIEBE DIE WEIHNACHTSZEIT!

Ich dehne sie sogar aus – bereits im Sommerurlaub verschwinden die ersten Ideen in Form von Geschenken unter dem Ehebett! Aber ich empfinde es so, dass immer mehr Menschen Stress mit dem Fest haben, das Wort Weihnachtszeit als rotes Tuch empfinden, sich ausklinken und abmelden und den Treffen an der “Famliengeschenkfront” fern bleiben. Neulich sagte meine Kosmetikerin zu mir: ”Ich backe denen noch den Kuchen, jedes Jahr ne Motivtorte – eine Heidenarbeit, dann feiern die Weihnachten und ich mache es mir allein zuhause gemütlich!” Ist das eine Sehnsucht nach Ruhe und Einkehr?

Geht es nur mir so oder ist diese wunderbare Zeit mit den Jahren immer lauter, reißerischer und marktschreierischer geworden? Nicht nur zur Weihnachtszeit – das ganze Jahr über macht sich die Stille inzwischen rar! Überall wird man beworben und beschallt, sogar das stille Örtchen ist oft nicht mehr still und wenn keine “Unterhaltungsmusik” dudelt, dann brummt zumindest eine Klimaanlage!

Es ist, als wollten die Menschen nicht mehr zu Sinnen, nicht mehr zu sich kommen, als hätten sie Angst im tonlosen Raum. Wie viele alte Menschen haben den ganzen Tag den Fernseher laufen, um nicht die Stille zu spüren, in die sie ansonsten hineinfallen könnten, die sie ja irgendwie füllen müssten mit ihrer Einsamkeit. Ich habe meine schwerhörige Mutter bei jedem Besuch angefleht, den Fernseher doch wenigstens leiser zu machen. Das war mitunter schwere Überzeugungsarbeit!

Und ja, Angst vor der Stille hatte ich früher auch. Denn da kamen nämlich mit Sicherheit die tückischen Gedanken hoch, die ich mit Lärm und ständigem Geplapper fernzuhalten hoffte. Ich kenne das!

Dabei ist Stille nachgewiesener Maßen heilsam!

Nur in der Stille werden bestimmte Regionen unseres Gehirns aktiv und können dann genau das verarbeiten, was wir so gerne loswerden wollen! Forscher haben herausgefunden, dass in Stille sogar neue Gehirnzellen wachsen! Auch kommen uns nachgewiesenermaßen die kreativsten Ideen in der Stille! Und – unsere Ohren und Nervenzellen können sich endlich erholen! Sie sind unsere Alarmsysteme, sondieren unsere Umgebung ständig auf Gefahren hin und regenerieren in der Stille. Wir erhalten so ihre Funktionalität!

Wenn Stille „nicht so dein Ding“ ist, könnte das ein kleines Warnsignal für dich sein. Dann hast auch du vielleicht tief in dir Gedanken und Gefühle, die du schwungvoll und mit lautem Trubel immer wieder unter den Teppich kehren möchtest. das machts du ganz unbewusst – um unangenehmen Gefühlen zu entkommen. Dort unter dem imaginären Teppich sind sie aber nicht verschwunden! Geist und Körper brauchen täglich Kraft, um den wachsenden Haufen unter dem Teppich zu halten und nicht hervorrieseln zu lassen. Das macht dir Stress und bringt dir keinesfalls Gesundheit! Hier hilft es, nach und nach ein wenig Spannung aus dem Teppich zu nehmen – Schritt für Schritt und in aller Stille den Haufen unterm Teppich schmelzen zu lassen und besseren Zeiten eine Chance zu geben. Das geht – ich habe mir das selbst bewiesen! Du brauchst dazu ein wenig Mut und regelmäßig stille Momente!

Auch ich liebe noch heute Trubel und Abwechslung, Musik und Feste, nutze mein Handy außer im Urlaub täglich, genieße Hörbücher. 

Aber es ist mit den Jahren eine kleine Sehnsucht nach der Stille hinzugekommen, die sich regelmäßig meldet und besonders zur Adventszeit lade ich mich ein, bei mir selbst einzukehren. Manchmal brauche ich dann nicht einmal eine Kerze. Ich sitze oder liege eingekuschelt in der Stille, spüre Atem und Herz und lasse die Gedanken durch meinen Kopf ziehen. Ich halte sie nicht fest und hänge mich nicht dran, es ist ein ruhiger Fluss verschiedener Bilder und Eindrücke, vieles tritt ins Licht, was ich im Lärm nicht spüren konnte. Die leisen und sanften Töne und Emotionen bekommen Aufmerksamkeit und Bühne. Und ich spüre in der Stille so viel besser, das ich am Leben bin, das es ein Wunder ist, wie gut es mir geht, dass ich gesund bin und meine Tage so oft genieße, was ich alles schaffe, was mir gelingt, worauf ich stolz und worüber ich glücklich bin. Und in der Stille, wenn alle Gedanken kommen und ziehen dürfen, gelingt es mir am besten, die Segel meines Lebens neu auszurichten und in den Wind zu stellen. Mein ganzes Wesen lädt sich spürbar auf. 

Stille musste ich erst einmal „lernen“, aber ich bin der festen Überzeugung – jeder kann das!

Jeder Mensch braucht ein unterschiedliches Maß an Ruhe und Stille, aber wir alle brauchen beide und das Jahresende lädt uns ein, in Stille zu uns zu kommen und zu sehen, was da ist. Gehe einmal am Tag in die Stille und komme zu dir, gerade jetzt in der Weihnachtszeit!

Gönne dir während des jubelnden Trubels ganz bewusst immer wieder kleine Inseln der Stille, schau, was dir in diesem Jahr gelungen ist und in welche Richtung du im nächsten gehen möchtest. Wenn du Bedenken hast – beginne mit 1min täglich. Du wirst sehen, wie schnell dir Kopf und Körper eindringlich melden, dass sie mehr davon wollen!

Die Weihnachtsnacht wurde zur Weihnacht, weil ein einziges ganz und gar wunderbares Geschenk auf die Erde kam, ganz in der Stille – die Hoffnung. Und dieses eine Geschenk braucht noch heute unsere ganze Welt! Lass sie in Stille wachsen – ganz bei dir.


Vielleicht möchtest du heute noch ganz aktuell meinen wunderbaren ayurvedischen Adventskalender genießen? Wenn du dich bis 1.12. bis 18:00 anmeldest, kannst du am 2.12. gleich 2 Türchen öffnen!

Es erwarten dich gesunde und genussvolle Infos aus dem Ayurveda – Tipps und Rezepte, die du gleich umsetzen oder für später ausdrucken kannst! Sei noch heute, 1.12., 18:00 Uhr dabei!

Eine wirklich ruhige und besinnliche Weihnachtsstunde kannst du bei Glühwein oder leckerem Tee mit mir gemeinsam genießen, wenn du meinen Geschichten und Gedichten aus dem Weihnachtsland lauschst. 

Ich mixe, wie jedes Jahr, persönliche Kindheitserlebnisse aus dem Vogtland mit besinnlicher und humorvoller Weihnachtsliteratur. Melde dich gleich für den 8.12., 19:00 Uhr an!

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