Glück für schlechte Zeiten sparen – so geht’s!

Ich sitze in Quappendorf Nähe Neuhardenberg mit idyllischer Aussicht auf die heute träge dahinfließenden Alte Oder und bastele mit guter Laune an meinem Newsletter. Bienen summen um mich herum, ein Kuckuck ruft, Frösche quaken, aus der Oder schießt ab und ein Fisch in die Höhe, Greifvögel ziehen ihre Kreise im strahlend blauen Himmel, der sich mit kleinen Wolkentupfen garniert hat. Ich sitze unter der Markise und lasse meine Gedanken in den iPad fließen…
Ich genieße mal wieder die Freiheit, die uns unser Bulli beschert - einfach am Wochenende rausfahren, im Grünen sein, jederzeit den nackten Fuß auf die Wiese setzen können, die Seele baumeln lassen. Ja, und bei guter Laune manchmal auch ein wenig "arbeiten";)
Ganz ehrlich? Hinter mir liegen Wochen, die nicht so fein waren. Es waren mal wieder Krise und Wachstum angesagt. Das musste ich über Jahre lernen und zwar auf die harte Tour - Krise ist WACHSTUM. Nach jedem Auftauchen aus dem grauen Gedankensumpf bin ich ein Stück schlauer, ein Stück gelassener, ein Stück weiter irgendwie.
Das Leben hat mir also die letzten Wochen mal wieder vorgegaukelt, dass es nur wenige Cent wert ist und diesmal hatte ich ganz neue „Symptome“ - Null Energie! Auf dem Höhepunkt des Schwarzsehens ankerte ich mit einem alten Tool, das mir eine Psychotherapeutin vor Jahren nahegelegt hatte: “Nehmen Sie sich einen Schuhkarton und sammeln Sie Glück - für schlechte Zeiten!“ Dieser Satz lies mich damals spontan die Augen verdrehen und vielleicht geht es dir ja heute genauso. Kann man Glück wirklich beiseite legen? Für schlechtere Tage? Und es spontan wieder herausholen, wenn man es braucht?

Was unglaublich klingt, funktioniert tatsächlich!

Wenn du meinem Newsletter schon länger folgst, weißt du bereits, dass unser Gehirn nicht auf unser Wohlergehen sondern auf Überleben programmiert ist und daher den Fokus auf die Dinge unseres Lebens legt, die uns eben NICHT gelingen. Warum? Es will uns warnen, erneut in eine schlechte Situation zu geraten und dabei übertreibt es das Gehirn mitunter "ein klitzekleines bisschen". Wenn wir also einmal beim ersten Startsprung-Versuch ins Wasser unangenehm auf den Bauch geklatscht sind, dann erzählt uns unser Gehirn: “Spring nie wieder ins Wasser! Du klatschst auf den Bauch!“ Das ist natürlich Bullshit, denn eine einmal gemachte Erfahrung muss sich nicht unbedingt wiederholen, besonders dann, wenn man das verwirrte Gehirn nach dem Reinfall zum logischen Denken nutzt und sich klarmacht, wieso man auf dem Bauch gelandet ist und wie man das beim nächsten Mal verhindern kann. Aber was soll ich sagen -  unser Gehirn hat oft eine megastarke Überzeugungskraft und obendrein gewitzte Argumente! Besonders, wenn wir noch auf Kindesbeinen stehen. Da kostet es uns oft viel Mut und Überzeugungskraft von Eltern oder Freunden, eine Sache erneut anzugehen und optimistisch auf einen bessern Ausgang zu hoffen. Und wir bruachen dafür Vorbilder aus der Erwachsenenwelt! Aber auch im Erwachsenenmodus ist es leider oft nicht viel einfacher - wie oft glauben wir unseren eigenen Bullshit-Gedanken, die uns erzählen wie dumm wir sind, wie unattraktiv, wie faul, wie wenig clever und, und, und...

Fazit: wir sollten uns immer wieder mal klarmachen, dass unser Gehirn naturgemäß auf „negativ“ gepolt ist, weil es uns warnen möchte! Und auch in guten Zeiten sollten wir nicht alles glauben, was unsere Gedanken so den ganzen Tag plappern. Allein diese Erkenntnis hilft mir oft wieder, den ersten Schritt aus der Krise zu tun. Zurück zum Glück…

Wie funktioniert die Glückssparbüchse?

Wenn die Gegenstände dann durch meine Finger gleiten, wird mir wieder bewusst, welche wunderbaren Momente mir das Leben schon beschert hat! Verblasste Erinnerungsbilder werden wieder bunt, dazugehörige Gerüche kehren zurück, Geräusche, Gefühle… und nach und nach weiß ich, da ist noch Platz für Ähnliches in meinem Leben - backbord oder steuerbord voraus. Ich bemerkte - ich bin mal wieder vorübergehend auf so einer hinterlistigen grauen Lebensinsel gelandet, die mir vorgaukeln will, das ganze Leben zu sein. Denkste!!! Nicht mit mir!

In glücklichen Erinnerungen sind gute Gefühle fürs Heute versteckt!

Beim wiederholten Durchleben wunderbarer Tage und Stunden aus der Vergangenheit, stellen sich dann prompt allmählich genau die Botenstoffe und Hormone in unserem Gehirn ein, die uns bessere Gefühle auch im Hier und Jetzt in Seele und Leib bringen. Und es geht wieder ins Licht am Ende des Tunnels! Grandios!