Ernte, was dir vor die Füße fällt!

Knackig und frisch oder süß und saftig! Das ist sie, die wunderbare "Kulturparkbirne"! Diese wohlschmeckenden Früchtchen werfen derzeit in Hülle und Fülle die Bäume des Kulturparkts auf die Wiese, der nur 2min von meiner Haustüre entfernt ist. Hier wird nichts gedüngt (außer von Hundekacke) und keine Giftstoffe gelangen in die Früchte. Ich fertige daraus köstliches Kompott, Kuchen, Konfitüre, Sirup und Einlage für mein Frühstücksporridge - es sind jetzt meine Birnenwochen!

Immer mehr Früchte fallen auf den Boden und das nicht nur, weil es dieses Jahr ein wundervolles Obstjahr zu sein scheint, sondern, weil scheinbar immer weniger Menschen sich bücken und die Früchte aufheben. Gut, die Ameisen, Wespen und Würmchen freuen sich, aber passt das zu unserer derzeitigen Inflationsrate? Im Bioladen um die Ecke gibts derzeit nur Äpfel aus Frankreich für teuer Geld, obwohl in der märkischen Umgebung ganze Dorfalleen von Äpfeln, Birnen und Pflaumen übersät sind. Am Wochenende war ich in Richtung Oder mit dem Bulli unterwegs - ich habe die Augen aufgerissen und die Taschen mit wunderbaren Äpfeln gefüllt. Außer mir hat kaum einer von den prallen Bäumen Kenntnis genommen. Die Natur schenkt uns im Spätsommer so viel - und warum? Wir sollen danach greifen und uns für die obstfreie Zeit bedienen. Warum machen das so viele nicht?

Ich versuche, meine Enkel auf diese Schätze aufmerksam zu machen: "Oma, kann man da auch was draus machen? Geht da Marmelade draus?" "Sind hier auch noch Kräfte drin?", fragt mein 5jähriger Enkel und hält ein wunderbares Löwenzahnexemplar hoch. "Klar, sage ich,"kommt heute Abend gleich in den Salat, das merken Mutti und Vati gar nicht!" dann zwinkern wir uns verschwörerisch zu. Klappt doch! So verbringen wir Zeit in der Natur und lernen. Das macht so viel Spaß! Der kleine Mann kennt schon so viele Pflanzen und weiß, wozu sie gut sind - ich bin stolz und froh, mein Wissen weitergeben zu können und freue mich schon auf den nächsten Ernteausflug mit dem kleinen Stromer! Auch die Nachbarin nimmt den Kleinen mit zum Apfelernten, denn schau mal, die Äpfel wachsen nicht in Folie eingeschweißt auf den Bäumen, man kann sie anfassen und pflücken und sie riechen phantastisch! Und man muss behutsam mit ihnen umgehen, sonst bekommen sie Flecken und halten nicht lange! 

Wenn du jetzt Appetit auf das "Mundrauben" hast, dann schau doch mal: hier gibt es eine Karte, auf der du die Mundraubstellen deiner Umgebung ausfindig machen kannst, sogar fein säuberlich geordnet nach Obstsorten! Du findest weitere Raubgebiete? Dann melde das gerne an Mundraub - das Team freut sich sicher sehr und ja, an all diesen Stellen ist Mundraub legal!

Wenn du wieder in der Natur bist, schau doch mal, was sie dir so entgegenhält! Klar, von einer stark befahrenen Straße würde ich auch nichts ernten, aber es gibt so viele Orte, wo wir es bedenkenlos tun können! Und es lassen sich phantastische Gerichte daraus zaubern!

Einer meiner Geheimtipps ist Pfaumen-Zartbitter-Aufstrich. Hier vereint sich der säuerliche Pflaumengeschmack ganz harmonisch mit Zartbitterkuvertüre. Und Schokolade mit einem hohen Kakaoanteil ist eine wunderbar gesunde Sache. Hier kannst du lesen, welche hervorragenden Inhaltsstoffe sich hier verstecken.

Auch die Pflaumen sind in Punkto Inhaltsstoffe nicht zu verachten denn sie enthalten Kalium, Kalzium, Eisen, Magnesium und Zink. Auch enthalten Pflaumen Provitamin A, Vitamin C, E und Vitamine aus dem B-Komplex. Hier kannst du dich also ganz gesund essen 😉 Tipp für mein Rezept: Schau, wie sauer deine Pflaumen sind, sind sie süß, dann reduziere die Zuckermenge - schon wieder einen Schritt mehr in Richtung Gesundheit! Und nun - viel Spaß und erfolg beim Mundrauben!