Ein Löffel voller Glück…

Ja,ja,ja - die Verdauung beginnt im Mund und daher sollte ich lange kauen und langsam essen - auch, weil ich dann spüre, wann mein Magen gefüllt ist. Und ganz bis zum Rand sollte er nicht gefüllt sein, da dann die “mechanische” Zerkleinerung nicht mehr funktioniert. Wissen wir doch alles!

4 Geschwister, kinderreiche Familie, und nun?

Was tun, wenn ich aus einer kinderreichen Familie stamme und zusehen musste, dass ich den Teller leer mache, denn nur dann gab es die Chance auf einen Nachschlag? Ein Nachschlag war, wenn überhaupt, nicht für alle da! Also schnell rein mit dem Essen, denn sonst komme ich zu kurz! Ich schielte also, während ich das Essen ohne Unterlass in mich hineinschob, immer in die Tischmitte, wo der Nachschlag bei jedem Schluck gefühlt kleiner und kleiner wurde - nicht soooo gesund!

Wer lernen will, muss Opfer bringen!

Im Internat des Rundfunk-Jugend-Chores in Wernigerode konnte ich mir das Speed-Essen nicht gerade abgewöhnen. Das Internat, dass ich von Klasse 9 bis 12 besuchte, lag ca. 1,5km von der Schule am Tor des idyllischen Salzbergtales und ich erreichte es nach Unterrichtsende im Stechschritt und meist sehr abgehetzt. Es galt zunächst, die Treppen nach oben zu fegen und die Schultasche im Zimmer unterzubringen, dann wieder nach unten zu flitzen, um sich in die lange Schlange vor der Essensausgabe einzureihen. Unser Internat war, versorgungstechnisch gesehen, gleichgesetzt mit DDR-Leistungssport-Internaten. Es gab also recht gute und nahrhafte Kost, aber die hatte man auch nötig, denn der Schultag konnte bis 20:00 Uhr! gehen. Nach Unterrichtsende standen also auch am Nachmittag Unterricht in mannigfaltigen Musikfächern, Klavier, schulpraktisches Spiel, Stimmbildung und nicht zu vergessen Chorproben, Chorproben, Chorproben an. Denn irgendein Auftritt, irgendeine Rundfunkaufnahme oder Platte, musste immer vorbereitet werden…

So schielte ich also oft, von Essensdunst umweht, bereits auf die Uhr, wenn ich in der Schlange stand, denn die Zeit zum “Essenspachteln” war knapp bemessen, wenn ich pünktlich zum nächsten Termin wieder unten in der Stadt sein wollte. Und Pünktlichkeit war ein unverzichtbarer Bestandteil der Internatszeit in der ich reichlich über das Leben, andere Menschen, mich selbst und über Musik lernen konnte! Also rein mit dem Essen und weiter! Meist kauend die Treppen hoch, Sachen packen, möglichst nichts vergessen, Treppen wieder runter und ab in die Stadt.

Zum Abendessen war ich, nicht immer schon aus der Stadt zurück, musste also vorsorglich einen Zimmerkameraden bitten, ein paar Schnitten mit aufs Zimmer zu schmuggeln - was eigentlich verboten war. Ich habe also auch früh gelernt vorausschauend zu denken und “auf Vorrat zu essen”! Eine gaaaaanz “gesunde” Sache!

Gottlob habe ich jetzt Jobs, in denen ich mir das Essen planen und einteilen kann! Oft koche ich abends gesund und wärme das Essen im Institut auf. Ich halte viel von Ayurveda und versuche dann meine Hauptmahlzeit zu essen, wenn mein “Verdauungsfeuer” am höchsten lodert - zwischen 11 und 14 Uhr!

Mit dem langsamen Essen hatte ich sage und schreibe bis zum vorigen Jahr echte Probleme!

Jetzt habe ich folgenden Trick: Egal wo ich bin, den ersten Biss, den ersten Löffel jeder Mahlzeit nehme ich langsam und mit Genuss zu mir! Sozusagen im Schneckentempo! Manchmal hält mein Vorsatz tatsächlich nur einen Löffel lang, manchmal aber auch schon 2 oder 3! Wenn ich meine Aufgabe bei Löffel eins vergessen habe, hole ich sie bei Löffel 5 oder 6 nach - ganz ohne Groll! Nur ein Löffel, EIN langsam genossener Löffel! Das ist der kleinste Schritt, den ich gehen kann und ein Schritt, zu dem mein Kopf nicht:”Nein!” sagen kann! Das ist immer und überall zu machen! Und wisst ihr was? Inzwischen freue ich mich schon auf und über meinen “Glückslöffel” - heißt, mein Körper findet es gut und will mehr! Und mein Geist auch! Ausgetrickst!

Jede Veränderung fängt mit dem ersten Schritt an…

Das Prinzip des kleinsten Schrittes ist soooo genial! Probiere es doch auch einmal, wenn du etwas in deinem Leben ändern möchtest… denke dir den kleinsten Schritt für deine Veränderung, den du gehen kannst! Dann lädst du deinen Schweinehund ganz charmant zur Veränderung ein und Körper und Geist melden dir sicher bald, dass sie mehr von “der Sache” wollen - und dann gehe den nächsten klitzekleinen Schritt. So kommst du langsam, aber stetig ans Ziel und vielleicht sogar mit Freude und Genuss!

Dabei wünsche ich dir viel Erfolg!

Du bist nicht gut darin, die kleinsten Schritte zu finden? Dann buche dir einen Termin bei mir - ich bin Spezialistin 😉


Dir gefällt mein Newsletter? Trage dich hier ein und erhalte Tipps und Tricks voll Gesundheit und Humor alle 14 Tage über Mail! Ich freue mich auf dich! Du kennst Interessenten? Sag es gerne weiter!