Oft werde ich gefragt: “Was heißt eigentlich gesund beweglich? Worum genau müssen ich mich kümmern, wenn ich gesund beweglich sein möchte?“
Diese Frage ist ganz leicht, aber wiederum auch recht komplex…
Wenn du gesund beweglich bist, kannst du alle Bewegungen, die in deinem Leben sind schmerzfrei und ohne große körperliche Mühe ausführen – fertig!
Wenn du beim Treppensteigen Beinschmerzen spürst und total aus der Puste kommst, ist das nicht gesund beweglich. Wenn du nicht mehr in die Vorbeuge oder Hocke kommst, um deine Schuhe zu schließen, zeugt das ebenfalls davon, dass du etwas unternehmen solltest! Und ja – von selbst verflüchtigen sich die Beschwerden nur sehr, sehr selten. Nämlich dann, wenn deine Lebensumstände sich ändern…
Wie stark du dich um jede dieser Komponenten kümmern musst, ist wieder sehr abhängig von deinem Körperbau, deinem Gewicht, deiner genetischen Veranlagung und – vor allem von deinen Lebensumständen.
Ich zum Beispiel habe lange Sehnen und Bänder und bin von Natur aus sehr beweglich. Um Dehnung muss ich mir wenig Sorgen machen, aber gerade weil die Sehnen recht lang und locker sind, haben es die Gelenke nicht so einfach bei mir und ich brauche Muskeln, damit die Gelenke stabil arbeiten können. Das heißt für mich, ich muss mich etwas mehr um die Kräftigung kümmern. Das kann bei dir ganz anders sein…
Schauen wir uns die 6 Komponenten etwas genauer an!
Dehnung …
brauchen die meisten von uns. Daher hat das System Liebscher & Bracht einen so großen Erfolg! Dehnung braucht Geduld und beim Üben auch ein wenig Zeit – dein System reagiert auf den Dehnungsreiz nach 1-2 Minuten.
Da wir in unserem modernen Leben unseren Gelenken meist nicht alle Bewegungswinkel bieten, die sie ausführen können, „verkürzen“ nicht oder wenig genutzte Muskeln und Faszien und es kommt zu Bewegungsschmerzen. Spätestens dann sollten wir unseren Muskeln ganz bewusst täglich eine Dosis Dehnung schenken und/oder die Faszienrolle nutzen.
Du musst nicht den gesamten Körper dehnen – finde deine Schwachstellen heraus – meist liegt die Ursache auf der „anderen Seite“ – wenn du also Rückenschmerzen hast, dehne Brust und Bauch, denn die Spannung kommt meist daher, dass sich Muskeln stark „anstrengen müssen“, weil sie dich gegen eine vorhandene Spannung gerade ziehen.
Mobilisierung …
heißt – bewege deine Gelenke! Verschaffe ihnen alle Bewegungswinkel, die sie einnehmen können!
Beginne sanft und achtsam! Unbewegte Gelenke „rosten ein“, sie produzieren weniger Gelenkflüssigkeit und damit die Grundlage für Arthrose!
Fühle also mal hin: vielleicht solltest du den Kopf kreisen? Die Schultern rotieren lassen? Genbau da, wo es nicht „läuft“ solltest du ein bisschen Zeit und Zuneigung investieren!
Kräftigung…
Wenn deine Knie beim Gehen nach innen rutschen oder du dich mit den Händen aufstützen musst, um die Treppe zu steigen, dann hat das mit mangelnder Kraft zu tun!
Du solltest herausfinden, welche Muskeln du gezielt durch Kräftigungsübungen ansprechen musst. Gerne helfe ich dir dabei;) Oft sind es Kniebeugen, die bei schwacher Oberschenkelmuskulatur helfen oder im Bereich Arme eine leichte Liegestützvariante im Vierfüßlerstand.
Kräftigungsübungen sind Wiederholungsübungen in Bewegung. Du kannst dich ganz sachte rantasten und mit EINER Wiederholung starten. Achte auf die richtige und damit effektive Ausführung der Übung.
Dein Körper zeigt dir, wann er mehr möchte – hab Geduld und Spaß an der Bewegung! Genieße deine Fortschritte und feiere dich!
Stabilisation …
Bei der Stabilisation geht es um die Tiefenmuskulatur. Hier werden tiefe Muskelschichten durch gehaltene Positionen angesprochen.
Die Tiefenmuskulatur gibt deinem Körper Stabilität und Balance.
Sie hilft dir bei der Aufrichtung, stützt deine Gelenke und sorgt dafür, dass du in Positionen länger verweilen kannst.
Als Übungen eignen sich der „Baum“, die „Palme“, der „Stuhl“ oder auch das „Boot“.
Kondition …
Die Kondition benötigen wir, um anstrengende plötzliche schnelle oder länger andauernde Bewegungen ausgleichen zu können wie das Treppensteigen im Turm oder auch den Sprint zur Haltestelle.
Nur mit einer gesunden Kondition können die Muskeln gut arbeiten und erhalten den dafür nötigen Sauerstoff.
Die Konditionsübungen sollten dein Herz-Kreislauf-System kurzzeitig spürbar fordern.
Es können kleine, schnelle Laufschritte am Platz sein, Sprünge, ein kurzer Sprint oder auch diese funktionale Kniebeuge, bei der du Kondition und Kräftigung vereinst. Es funktioniert alles, wobei du ein wenig aus der Puste kommst;)
Entspannung …
Erst in der Entspannung kann dein Körper die beim Üben gesetzten Impulse verarbeiten. Muskeln wachsen und dehnen sich nicht beim Üben sondern danach, wenn der Körper Ruhe bekommt.
Wenn es dir gelingt,Entspannung in dein ganzes Leben zu integrieren, hast du insgesamt weniger Muskelverspannungen, denn alle Dinge, die dich stressen, hinterlassen Spannung in deiner Muskulatur.
Unser Körper sehnt sich nach Abwechslung zwischen Anspannung und Entspannung. Nach einem stressigen Tag schüttele dich einmal richtig und versorgen dich dann mit Positivem, um dir Ruhe zu gönnen.
Zur Entspannung eigenen sich der Bodyscan, einfache kurze Atemübungen, Musik hören oder auch eine wohltuende Visualisierung.
Und wie kriege ich das alles in meinen vollen Tag?
Das könnte vielleicht dann so aussehen….
oder auch ganz anders…
Du benötigst wirklich nur ganz minimal Zeit und wirst bald den positiven Effekt in deiner Beweglichkeit spüren! Überfordere dich nicht und gehe es bitte zunächst klitzeklein an – Spaß und Freude dabei können nicht schaden!
Wenn du in der Gruppe all die 6 Komponenten mit Spaß und unter fachlicher Anleitung ausprobieren möchtest, dann rate ich dir zu meinen Kursen!
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