
Vielleicht hat dich schon mein Magazintitel „erregt“. Weiß doch wohl jeder, Handys sind „ungesund“, oder?
Dennoch sind sie praktisch und meist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken – mal schnell mit Google Maps navigieren, eine Verbindung mit den Öffentlichen raussuchen, einen Frisörtermin buchen, eine Pizza bestellen, Geld überweisen… Früher konnte man mit dem Telefon telefonieren, mehr nicht! Und heute?…
Als ich im März für meine Ausbildung zum IPE®-MasterTrainer auf Teneriffa logierte, gab es eine strickte Regel: Nur 10min Handy täglich! Nach 20 Uhr!
Das führte dazu, dass ich meine Handynutzung bewusst plante – ich hatte ja nur 10min. Und siehe da, die Tage waren gut und das Handy hat mir Null gefehlt!
Ich war verblüfft! Nicht einmal zu den herausfordernden aber auch wunderbaren Wanderungen in der herrlichen Natur hatte ich „Verlustgefühle“. Ich speicherte meine Eindrücke mit Auge, Ohr und Herz in meinem System und war erfüllt – ganz ohne viele Handyfotos. Mir wurde klar, dass ich ja beim Fotografieren jedes mal nur einen winzigen Ausschnitt der mich umgebenden atemberaubenden Natur sah und in ein kleines elektronischen Kästchen „einsperrte“!
Mein Herz aber hatte immer „Weitwinkel“ und die wunderbaren Eindrücke sind noch heute gut abrufbar samt Geräuschen und Geruch!
Ich habe also festgestellt – ohne Handy geht! Und zwar sehr gut!

Aber was sagt eigentlich die Wissenschaft zum Thema „Phone-Life-Balance“? Das hat mich interessiert und ich habe eine aktuelle Studie der Universität für Weiterbildung Krems gefunden, deren Ergebnisse mir neue Erkenntnisse brachten, die ich nun gerne mit dir teilen möchte:
Interessant war, dass hier tatsächlich erstmals der Zusammenhang zwischen Smartphone-Nutzung und psychischer Gesundheit untersucht wurde.
Durchschnittlich verbringen wir Deutschen täglich 4,5h(!) am Handy! Das diese Zahl an sich aber gar nicht so aussagekräftig ist, werde ich später beleuchten.
In der Studie wurde einer Versuchsgruppe „verordnet“ nur höchstens 2h täglich „mit dem Handy zu verbringen“, die andere Gruppe nutze das Handy wie gewohnt. Der Versuchszeitraum erstrecke sich über nur 3 Wochen!
Bei den Handyfastern…
Diese Ergebnisse fand ich sehr eindrücklich! Wir war da bei mir? Ich schaute in meine schlaue App „Bildschirmzeit“ und zog die Augenbrauen hoch…
Professor Christoph Pieh, der Studienleiter der erwähnten Untersuchung, rät, die persönliche Bildschirmzeit im Auge zu behalten und vor allem auch genauer hinzusehen, wofür wir unser Handy nutzen.

Ich nahm mein eigenes Handyverhalten unter die Lupe und erkannte, dass ich mitunter tatsächlich länger am Handy bin – aber: ich nutze das Handy überwiegend in beruflichen oder Lernzusammenhängen. Kein Wunder, ich unterrichte in einem Schulversuch „digitale Schule“.
ABER…
Auf meinem Handy gibt es kein Instagram, kein Facebook mehr. Bei allen Messengern sind die Mitteilungen (zumindest als Töne) ausgeschaltet. Es gibt nur einen Nachrichtenkanal, den ich abends einmal für ca. 5min ansehe (was ich tatsächlich auch oft vergesse…) Und – ich liebe den Flugmodus! Sooft als möglich schalte ich das Netz aus!
Wozu ich mein Handy hauptsächlich nutze:
Fazit: Hauptsächlich nutze ich persönlich mein Handy für den Beruf und aktive, bewusste Entspannung (Lernen gehört ja dazu, wie du seit Ausgabe 5/25 weißt ;)) . Daher fällt es mir wohl auch so leicht, im Urlaub fast ganz auf mein Handy zu verzichten. Hier bleibt bei mir das Smartphone oft den ganzen Tag aus. Ich vergesse sogar manchmal abends reinzuschauen, was sich da den Tag über in Whats App und Co so angesammelt hat.
Das ist wirkliche Erholung und pure Freiheit für mich! Ich kann so ohne den automatischen Griff zum Handy die Urlaubstage mit allen Sinnen genießen, meine Bedürfnisse besser erkennen und ihnen nachgehen!

Da es nicht nur um den Medienkonsum auf dem Handy geht, habe ich mich bereits vor vielen Jahren vom abendlichen Fernsehen und gleich vom Fernseher mit verabschiedet und achte jetzt recht bewusst drauf, mit welchen Inhalten ich mein System füttere. Filme kommen ganz bewusst und höchstens 1-2mal wöchentlich auf den Laptop, besser noch genieße ich sie im kleinen Programmkino in Buckow.
Ich reduziere meine Nachrichtenkonsum aufs Minimalste und schau tatsächlich auch nur in absoluten Ausnahmefällen einen Krimi – inzwischen besteht das Fernsehangebot in den Mediatheken zu ca. 80% aus Filmen dieses Genres! Überall Mord und Totschlag – warum eigentlich? Ich bevorzuge das, was mich und Nervensystem nährt. Das ist eine bewusste Entscheidung!
Irgendwann hatte ich mich gefragt, was ist so „nett“daran, sich als Unterhaltung anzuschauen, wie Leute sich gegenseitig töten..? Nix, oder? Das ist zumindest meine ganz persönliche Meinung. Also habe ich es gelassen, mir Krimis und Dramen en masse „reinzuziehen“. Ich suche meine Filme bewusst aus… und siehe da – es geht mir besser damit! Ich schlafe gut ein und durch – eine spürbare Verbesserung!
Statt vor der Flimmerkiste, sitze ich oft mit den Stricknadeln in den Händen und manchmal mit dem Hörbuch auf den Ohren (gerade höre ich ein ansprechendes Buch über die Semperoper ;)) auf dem Sofa oder lasse mich von meinem Göttergatten überreden, noch ein kleines Ründchen in der Natur zu drehen. Ein paar Schritte rund ums Eck oder an den nahen See genügen…
So verarbeite ich mit Gehen oder Stricken den Tagesstress abends äußerst effektiv.
Hier kannst du nachlesen, wie und warum das funktioniert!
Wenn du also jetzt aus einem Impuls heraus deine Bildschirmzeit auch mal gecheckt hast und nicht ganz zufrieden bist, stelle dir gerne ein paar Fragen:
Zum Abschluss hier noch ein paar „Nachdenker“:
Ich denke, wir, die wir nicht „nativ“ mit Smartphones und Co aufgewachsen sind, haben es manchmal sogar schwerer, unser Handy vernünftig zu nutzen, als unsere Smart-Nativ-Kids… Die lassen sich zwar gerne von raffiniert programmierten Spielen faszinieren, aber insgesamt ist das Smartphone weniger verführerisch, es gehört halt dazu… Was meinst du?
Wenn wir unser Handy 3,5h täglich nutzen (das ist unter dem Durchschnitt!) „verlieren“ wir dadurch hochgerechnet ca. 10 Jahre Lebenszeit – die wir auch anders nutzen könnten… Es ist unsere Entscheidung, wie wir das handhaben!
Verbote und das Verbannen der Handys, sind nicht die Mittel der Wahl, glaube ich. Wir können und sollten lernen, bewusster zu werden und uns umzustellen um unser Handy zu einem hilfreichen „Freund“ machen!
Mein Juni-Gimmick ist ein Vorschlag für handyfreie Vorsommerabende!
Ganz einfach, ein übersichtliches und nachhaltig nützliches Projekt für dich oder liebe Freunde!
Strick dich gesund und handyarm dem Sommer entgegen!
Bei mir zuhause gibts nur noch diese praktischen und vielseitig verwendbaren Tücher! Täglich ausgetauscht, kommen sie jeden Freitag in die Wäsche – fertig!
Ob als Spültuch, Staublappen oder zum Aufwischen, die praktischen Helfer sind in der Nutzung vielfältig und effektiv! Und das kleine Segelboot macht Lust auf Sommer und Meer ! Worauf wartest du? Auf die Nadeln fertig los! 😉